Lesen Sie hier woher meine Faszination für den Umgang mit Naturfarben kommt und was mich dazu brachte ein Unternehmen rund um dieses Thema aufzubauen.
Lesen Sie hier woher meine Faszination für den Umgang mit Naturfarben kommt und was mich dazu brachte ein Unternehmen rund um dieses Thema aufzubauen.
Studieren in der Wendezeit und Ökologisches Bauen
„Ich habe in der Wendezeit in Dresden Architektur studiert. Wir waren ein studentischer Jahrgang, der der Umweltbewegung der DDR sehr nahestand und die Richtung des ökologischen Bauens, die in den 1980er Jahren in den Altbundesländern begann, förmlich „aufgesaugt“ hat. Bereits während meines Direktstudiums – im Erziehungsurlaub mit meinem ersten Kind – habe ich mit dem Fernstudium der Baubiologie begonnen und danach in entsprechenden Architekturbüros für ökologischen Wohnungsbau in Hamburg und Dresden gearbeitet. Das war nicht einfach in den 1990er Jahren. Das ökologische Bauen steckte bei der Realisierung noch in den Kinderschuhen und es gab auch Niederlagen: Eine kleine Ökosiedlung, an der ich über Monate mit geplant hatte, wurde nicht realisiert, das war frustrierend.“
Meine Liebe und Passion für Farben
„Dagegen konnte man mit Farbe so viel schneller etwas verändern… Den wegweisenden Impuls zur Auseinandersetzung mit der Materie rund um Naturfarben hatte ich 1994 während eines Seminars von Kreidezeit unter der Leitung des Gründers Gert Ziesemann.
Kreidezeit ist seit den 1990er Jahren einer der konsequenten Hersteller von natürlichen Farben und heute fester Bestandteil unseres Sortiments. Auf diese erste Begegnung folgte für mich eine Zeit intensiver Beschäftigung mit dem Thema Naturfarben sowohl in handwerklich-praktischer, gestalterischer als auch farbtheoretischer Form. Schließlich sehe ich mich mit der Thematik des für Mensch und Natur gesunden Bauens und Wohnens auch in einem Bildungsauftrag.“
Die naturfarbenwerkstatt
„Die Gründung eines eigenen Geschäftes und Ateliers war und ist für mich der Weg, um mein Wissen stets weiterzuentwickeln, zu verbreiten, und möglichst vielen Menschen mitzugeben. Den kaufmännischen Teil meiner Arbeit musste ich mir hart erarbeiten, ich hatte ja nicht BWL studiert. Auch heute verdiene ich nicht das Geld, was ich als Architektin verdienen könnte, aber ich mache meine Arbeit sehr, sehr gern.“
Ausschnitt aus einem Interview mit Brotgelehrte, 2020